Immer genau auf den Punkt: Weil das richtige Timing im Training alles ist – der Clicker

Im Hundetraining hört man immer wieder vom „Clicker“. Doch woher kommt er überhaupt und was sind die Vorteile, wenn man damit arbeitet? Die Basis für das Clickertraining schuf B.F. Skinner mit seinem Konzept der operanten Konditionierung  (ca. 1930) und dem daraus resultierenden „programmierten Lernen“. Kurz zusammengefasst besagt dieses, dass ein Lebewesen ein Verhalten häufiger oder weniger häufig zeigt, je nachdem, was die Konsequenz ist, die auf dieses Verhalten folgt. Und der Begriff „positiv Verstärken“ beschreibt, dass die Häufigkeit eines Verhaltens zunimmt, wenn die darauffolgende Konsequenz lohnenswert ist, das Verhalten wird positiv verstärkt. Umgangssprachlich spricht man im Hundetraining der Einfachheit halber oft von „Belohnen“.

Kommen wir nun zu den Vorteilen eines Clickers im Hundetraining. Belohnen, also verstärken wir das gewünschte Verhalten durch die Gabe von Futter (Leckerlis) ohne zu klicken oder ein anderes Signal, dass dem Hund die Belohnungsgabe ankündigt, kann es immer wieder zu unklaren Situationen für den Hund kommen. Warum? Weil in der Zeit, die vergeht, von dem Augenblick, in dem der Hund das von uns gewünschte Verhalten zeigt bis zu dem Moment, in dem der Hund seine Belohnung verabreicht bekommt, der Hund ja weitere Verhalten zeigt – die wir vielleicht gar nicht belohnen wollen. So weiß der Hund nicht immer exakt, was denn jetzt genau wir von ihm wollten.

Beispiel 01: Wir wollen dem Hund das Sitz beibringen und, nachdem wir lockend oder frei formend geschafft haben, dass der Hund den Popo am Boden hat und ein schönes Sitz zeigt, erhält er seine Belohnung. Er sieht das Futter auf sich zukommen, freut sich, bewegt sich dem Futter entgegen, steht dabei auf und hat das Futter in der Sekunde im Maul, wenn der Popo schon wieder hoch geht. Wofür fühlt sich der Hund nun belohnt? Für da Sitzen oder das Aufstehen?

Beispiel 02: Wir wollen, dass der Hund bei einer Übung auf Signal einen Tisch anläuft, der 20 Meter entfernt ist, dort aufspringt und stehen bleibt. Bei so einer Übung ist es ganz und gar unmöglich, dem Hund klar zu kommunizieren, was er wann korrekt ausgeführt hat.

Und hier kommt jetzt der Clicker ins Spiel.

Wie funktioniert der Clicker nun im Detail

Um das zu verstehen, müssen wir ganz kurz ein wenig in die Materie der Botenstoffe im Gehirn der Säugetiere eintauchen. Präzise gesagt, uns dem Dopamin widmen, dem wichtigsten Botenstoff des Belohnungssystems im Gehirn. Wenn uns etwas Positives widerfährt, wird dieser Botenstoff ausgeschüttet und sorgt dafür, dass uns ein Glücksgefühl überkommt. Was der Hund nun als „belohnend“ empfindet, ist also nicht in erster Linie das Futter, sondern das Glücksgefühl, das er empfindet, wenn er das Futter erhält. Und das machen wir uns beim Trainieren mit dem Clicker zunutze.

Bisher hat der Hund gelernt, dass er durch das Futter belohnt wird. Das Futter ist somit der primäre Verstärker im Training. Jetzt wird dem Hund in kurzen Trainingseinheiten über einige Tage einfach immer, nach dem er den Clicker hört, eine hochwertige Futterbelohnung gegeben. Somit verknüpft er recht rasch, dass der Clicker das Futter ankündigt. Was nun passiert, ist eines der elementarsten Dinge im Hundetraining und die Basis für eine faire und klare Kommunikation beim Lernen mit dem Hund. Der Hund wurde nun darauf konditioniert, dass das Geräusch des Clickers ihm seine Belohnung ankündigt und nun löst nicht erst die Gabe des Futters im Gehirn des Hundes das belohnende Glücksgefühl aus, sondern bereits das Geräusch des Clickers führt dazu, dass Dopamin ausgeschüttet wird. Und durch laufendes Training mit diesem Tool wird das Geräusch immer mehr und mehr positiv aufgeladen und führt dazu, dass wir den Hund beim Training präzise in dem Moment zeigen können, wenn er etwas richtig gemacht hat. Der Clicker wurde damit nun zum sekundären Verstärker.

Ein gelernter Clicker bietet noch weitere Vorteile in vielen Situationen, auch problematischen Verhalten, weil wir damit den Hund umorientieren können, problematisches Verhalten gegen-konditionieren können und vieles mehr.

Noch Fragen zum Clicker? Dann meldet euch bei uns, seht euch unsere Webinare zu diesem Thema an oder macht euch gerne auch einen Trainingstermin aus. Wir freuen uns, von euch zu hören.

Hoffentlich konnten wir dir weiterhelfen, wenn nicht, dann trete mit uns in Verbindung und wir helfen dir gerne persönlich:

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