Die ideale Möglichkeit den Hund schonend zu sichern – das Brustgeschirr

Im Artikel zu Halsung und Leine gehen wir bereits darauf ein, dass die Fronten zwischen HalsbandbefürworterInnen und BrustgeschirrbefürworterInnen seit Jahren verhärtet sind und jede Seite eine Vielzahl an vernünftigen Argumenten hat, die ihren Standpunkt verdeutlichen. Unumstritten ist dabei, dass beim Zug des Hundes nach vorn, also speziell bei jungen Hunden, die sehr an ihrer Umwelt interessiert sind, sich das Tragen einer Halsung ungünstig auf Kehlkopf und Druck im Kopf auswirkt. Speziell hier ist in dieser Phase ein Brustgeschirr sehr empfehlenswert.

Dies ist für mich auch der Grund, warum ich meine Hunde an beide Sicherungsarten gewöhne und diese je nach Lebensphase und Umwelteinflüssen auch wechsle. Zeigt es sich zum Beispiel, dass der normalerweise locker an der Leine gehende Hund plötzlich beim Abendspaziergang dazu neigen würde, sich massiv in die Leine zu „hängen“, weil in der Nachbarschaft gerade eine läufige Hündin auf der allabendlichen „Pinkelrunde“ mit Markierungen auf sich aufmerksam macht, warum nicht einfach, der Gesundheit des Hundes und seines Kehlkopfs zu liebe, für einige Wochen auf das Brustgeschirr zurückgreifen, das ist nicht „uncool“ das ist einfach nur vernünftig.

Falls das Wohlergehen des Hundes kein ausreichendes Argument ist, eine Anregung für Hundesportfreunde aus dem Bereich der Rettungs- und / oder Schutzhundearbeit: ein Hund mit einer, durch sich ständiges „Hineinhängen“ in die Halsung, entstandenen chronischen Kehlkopfentzündung wird das Opfer (SAR Hund) bzw. den Schutzhelfer (im Schutzhundesport) nicht mehr verbellen können, als keinen Denkanstoß.

Vieles sprich also dafür, den Hund in der Freizeit, zumindest in Situationen, welche es nahelegen, am Brustgeschirr zu führen. Doch auch beim Brustgeschirr gilt es, auf einige Dinge zu achten, damit es nicht zu körperlichen Defiziten kommt, was nämlich auch hier passieren kann. Wichtig ist, dass sich die Schulterblätter beim Tragen des Geschirrs ohne Einschränkung bewegen lassen, es also genau sitzt, die Aussparungen für Schulter hoch genug sitzen und es nicht nach vorne einengt. Darum bin ich auch kein Fan von Brustgeschirren ohne Mittelsteg, da es hier sehr leicht passieren kann, dass der Brustgurtteil zu hoch in Richtung Hals rutscht oder eben zu weit nach unten, und somit die Freigängigkeit des Schulterblattes blockiert.

Brustgeschirre sind auf alle Fälle zu empfehlen, 

  • wenn man an der Schleppleine geht,
  • wenn man an der Flexileine geht,
  • der Hund das „bei mir“-Gehen noch nicht so gut zeigen kann, weil er noch recht jung oder generell leicht ablenkbar ist,
  • der Hund reaktiv ist und schnell mal nach vor geht,
  • und klarerweise beim Fahrradfahren, Reiten oder ähnlichem.

Produkte, die für uns unter die engere Auswahl gekommen sind

Von den Produkten, die wir uns angesehen haben, finden wir diese beiden Geschirre sehr empfehlenswert, je nach euren Ansprüchen.

anny-x Brustgeschirr Fun

Dieses Geschirr ist unser absoluter Favorit, denn es erfüllt in allen Belangen die Kriterien, die ein Geschirr im Bereich Sicherheit und Ergonomie zu erfüllen hat. Die Auflageflächen sind sehr breit und zudem gut gepolstert, was eine ausgeglichene Druckverteilung gewährleistet, wenn sich der Hund mal in der Leine nach vorne hängt. Durch die 4 möglichen Größenverstellmöglichkeiten, einmal beim Halsteil und einmal beim Brustteil, lässt es sich hervorragend anpassen. Der untere Bruststeg ist sehr stabil und an der Stelle, an der er zu den seitlichen Gurten überleitet, fix vernäht. Das gewährleistet auch eine Stabilität beim Tragen und verhindert, dass der hintere, obere Einhängepunkt bei seitlichem Zug auf die seitliche Flanke des Hundes verrutscht und sorgt damit dafür, dass es immer straff sitzt. Zudem bietet es insgesamt 3 Möglichkeiten, die Leine zu befestigen, womit man durch das Verändern des Einhängepunktes den Effekt erzielen kann, den Hund auf ein unterschiedliches Setting (Freizeit, Arbeit) vorzubereiten. (Beispiel: Einhängen beim Spazierengehen auf der Oberseite im hinteren Bereich. Einhängen beim Training am Platz vorne an der Brust. Das kann dem Hund dabei helfen, sich auf die anstehende Aufgabe vorzubereiten und in den Arbeitsmodus mit hoher Konzentration und Motivation zu wechseln – vorausgesetzt man macht dies konsequent). Der Preis ist im mittleren Segment, die Qualität rechtfertigt ihn auf alle Fälle.

Einen kleinen Schönheitsfehler haben wir dann doch entdeckt: Mit ein wenig Pech kommt ihr bei eurem Vierbeiner vielleicht genau auf eine Zwischengröße, bei der kleineren Version, z. B. S, sich der Brustteil nicht weit genug einstellen lässt und bei der nächst größeren Version, in dem Fall M, der Brustteil passt, aber der Abstand von der Brust bis zum Aufhängepunkt des Brustgurtes, zu lange ist, also der Brustgurt zu weit hinten sitzt und das Geschirr nicht ideal anliegt. Eine Idee wäre es, den unteren Bruststeg ebenfalls verstellbar zu machen.

AnnyOne X-Geschirr Classic

Dieses Geschirr ist sehr einfach gemacht. Der Halsteil lässt sich nicht verstellen, der Brustteil schon. Dadurch, dass der Brustgurtteil nicht mit dem unteren Steg vernäht ist, sondern nur durch gefädelt ist, verrutscht der Aufhängepunkt bei seitlichem Zug sehr leicht nach unten auf die seitliche Flanke des Hundes. Die Polsterung ist ausreichend. Das Gewicht sehr gering. Es gibt nur einen Aufhängepunkt. Bei diesem Geschirr ist das Preis-Leistungs-Verhältnis der ausschlaggebende Punkt für unsere Empfehlung. Gerade bei Hunden, bei denen das Geschirr situationsbedingt getragen wird, bei Hunden, die gut an der Leine gehen können und nicht permanent bzw. sehr stark in die Leine nach vor gehen oder als Reservegeschirr ist es eine gute Wahl.

Hoffentlich konnten wir dir weiterhelfen, wenn nicht, dann trete mit uns in Verbindung und wir helfen dir gerne persönlich:

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