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Warum Belohnungssignale so wichtig sind

Vielleicht eines der wichtigsten Themen beim Hundetraining: Belohnungsankündigung, auch sekundärer Verstärker oder Marker Signal genannt

Lesedauer:

10 Min.

Wissensstufe:

Beginner

Artikel als Podcast verfügbar:

Belohnungssignale sind eine essenzielle Komponente des Hundetrainings. Sie dienen als motivierende Rückmeldung und ermöglichen es uns, unsere Hunde auf positive und effektive Weise zu belohnen. Sowohl Belohnungssignale für Futter als auch für Spielzeug bieten verschiedene Möglichkeiten, den Hund zu motivieren und sein Verhalten zu verstärken. Der Nonreward Marker ist ein wertvolles Werkzeug, um dem Hund unerwünschtes Verhalten aufzuzeigen und Alternativen zu fördern. Wichtig ist dabei immer eine klare und konsistente Kommunikation mit unserem pelzigen Freund, um das Training erfolgreich und harmonisch zu gestalten.

Die Belohnung selbst, der primäre Verstärker

Ein primärer Verstärker im Hundetraining bezieht sich auf eine unmittelbare Belohnung, die intrinsischen Wert für den Hund hat. Es handelt sich um etwas, das dem Hund von Natur aus angenehm oder erstrebenswert ist, unabhängig von vorheriger Konditionierung oder Training. Primäre Verstärker sind oft grundlegende Bedürfnisse oder Triebe, die Hunde instinktiv haben.

Das prominenteste Beispiel für einen primären Verstärker im Hundetraining ist Futter. Da Hunde einen natürlichen Überlebensinstinkt haben und Nahrung benötigen, wird Futter häufig als Belohnung eingesetzt, um gewünschtes Verhalten zu verstärken. Die meisten Hunde finden Futter äußerst motivierend und sind bereit, für die Aussicht auf eine Leckerli-Belohnung zu lernen und zu arbeiten.

Es gibt jedoch auch andere primäre Verstärker im Hundetraining, die je nach individuellem Hund variieren können. Dazu gehören beispielsweise Spielzeug, Streicheleinheiten, Lob oder Lobworte, Aufmerksamkeit, ein Spaziergang oder das Erlauben bestimmter Verhaltensweisen wie Sniffen oder Markieren. Diese primären Verstärker basieren auf den natürlichen Bedürfnissen und Vorlieben des Hundes.

Primäre Verstärker sind besonders effektiv, da sie direkt auf die intrinsische Motivation des Hundes einzahlen. Sie lösen einen positiven Reiz aus und stärken das gewünschte Verhalten.

Das Problem beim primären Verstärker und warum es den Sekundären Verstärker, das Markersignal (zum Beispiel den Clicker) so wichtig macht

Das Problem mit primären Verstärkern im Hundetraining besteht darin, dass sie nicht immer sofort verfügbar oder praktisch einsetzbar sind. Zum Beispiel ist es möglicherweise nicht immer möglich, dem Hund bei jeder erfolgreichen Ausführung eines Signals sofort Futter anzubieten. In solchen Situationen kann die Verwendung von primären Verstärkern einschränkend sein und das Training ineffektiv machen.

Hier kommt der sekundäre Verstärker, das Markersignal, ins Spiel. Ein Markersignal, wie zum Beispiel ein Clicker, ist ein neutrales akustisches Signal, das dem Hund signalisiert, dass das gewünschte Verhalten korrekt ausgeführt wurde und eine Belohnung folgen wird. Es wird konditioniert, um eine Bedeutung zu haben und dem Hund zu sagen: „Ja, genau das hast du richtig gemacht!“.

Der Vorteil eines Markersignals liegt darin, dass es in Echtzeit eingesetzt werden kann, um das gewünschte Verhalten genau im Moment des Auftretens zu kennzeichnen. Es fungiert als Brücke zwischen dem Verhalten des Hundes und der tatsächlichen Belohnung. Dadurch kann das Training präziser und schneller erfolgen.

Der sekundäre Verstärker, das Markersignal, hat mehrere Vorteile:

  • Präzise Rückmeldung: Das Markersignal ermöglicht es dem Hund, das gewünschte Verhalten genau zu erkennen und zu verstehen. Es hilft ihm, schneller zu lernen und das Verhalten zuverlässig zu wiederholen.
  • Zeitliche Flexibilität: Im Gegensatz zu primären Verstärkern, die möglicherweise nicht sofort verfügbar sind, kann das Markersignal sofort eingesetzt werden, unabhängig davon, ob die Belohnung sofort folgt oder zu einem späteren Zeitpunkt gegeben wird. Dies ermöglicht eine bessere zeitliche Kontrolle während des Trainings.
  • Vielseitigkeit: Das Markersignal kann mit verschiedenen Arten von Belohnungen gekoppelt werden, sei es Futter, Spielzeug oder andere sekundäre Verstärker. Dadurch kann der Trainer eine breitere Palette von Belohnungen einsetzen und das Training abwechslungsreicher und interessanter gestalten.
  • Klarheit und Konsistenz: Das Markersignal bietet eine klare und einheitliche Rückmeldung für den Hund. Es ist ein wiedererkennbares Signal, das unabhängig von der Stimmung oder dem Tonfall des Trainers immer die gleiche Bedeutung hat. Dadurch wird das Training konsistenter und verständlicher für den Hund.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der sekundäre Verstärker, das Markersignal, im Hundetraining von großer Bedeutung ist, da er dem Trainer ermöglicht, das gewünschte Verhalten präzise zu kennzeichnen und zeitlich flexibel zu belohnen. Er ergänzt die Verwendung von primären Verstärkern und hilft dabei, das Training effektiver und effizienter zu gestalten.

Ein Beispiel für das Signal für externe Belohnung Spielzeug

Hier ein Beispiel für ein konditioniertes Signal zur Ankündigung von Spielzeug als Belohnung extern, also nicht beim Hundeführer, sondern für das Anlaufen und Packen dürfen eines offen liegenden Spielzeuges.

Warum ein eigenes Signal für Spielzeugbelohnung beim Hundeführer und eines für Spielzeug das herumliegt? Das bietet für die unterschiedlichsten Übungen eine Vielzahl an Vorteilen. Im Spürhundebereich zum Beispiel für das Ausschließen des Restgeruchs eines noch warmen aber bereits gelösten Versteckes während der Suche, hier kann man den Hund mit Spielzeug beim Hundeführer belohnen, dass mit dem jeweiligen Belohnungswort angekündigt wird. Tendiert ein Hund in der Fußarbeit zum leichten Vorgehen, kann die hinter dem Hund liegende Spielzeugbelohnung dazu führen, dass die Erwartungshaltung etwas nach hinten geht und der Hund die gewünschte Position leichter einnimmt. In der Rettungshundearbeit kann bei der Übung „Brücke“, bei der der Hund nach dem Aufspringen in der Position verharren soll, bis der Hundeführer auf gleicher Höhe ist, vermieden werden, dass der Hund sich während des Wartens nach hinten zum Hundeführer umdreht und dabei eventuell ins Straucheln kommt, wenn man beim Aufbau die Belohnung am Ende der Brücke platziert, da sich der Hund durch die Erwartungshaltung hin zur Belohnung gerade nach vorn ausrichten wird (Achtung dabei, dass der Hund nicht zu schnell wird, wenn die Belohnung zu hochwertig ist).

Das sind einige von vielen Beispielen die zeigen, warum es im Hundetraining sinnvoll ist, unterschiedliche Belohnungsankündigungen zu verwenden.

Hoffentlich konnten wir dir weiterhelfen, wenn nicht, dann trete mit uns in Verbindung und wir helfen dir gerne persönlich:

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