Webinare und Trainingsanleitungen

Fundiertes Basiswissen 

Einzeltrainings 

1,2,3 und weg – beim Ableinen nicht gleich losdüsen

Den Hund beibringen, auf eine „Freigabe“ zu warten

Viele kennen es wahrscheinlich, man geht spazieren, leint den Hund, dort wo es gestattet ist, ab und schon ist er weg, dreht seine Runden und freut sich wie verrückt. Wie schön ist das anzusehen. Doch ist das auch ein praktisches Verhalten oder gibt es nicht viele Situationen, bei denen der Hund abgeleint wird und man sich dabei wünscht, er bleibt aufmerksam bei einem stehen, bis er ein Signal erhält, zu tun was er will? Ja, die gibt es tatsächlich.

Egal ob man für eine Prüfung trainiert, der Hund im Rettungshunde Bereich eingesetzt werden soll oder man auch nur auf dem Weg vom Auto in die Wohnung mit den Händen voll Einkaufstaschen den Hund ableint und danach weiterhin seine Aufmerksamkeit benötigt, oft ist es praktisch, wenn der Klick des Karabiners beim Ableinen für den Hund nicht der konditionierte Stimulus ist, sofort drauf los zu stürmen. Doch der Hund zeigt uns lediglich das Verhalten, dass er erlernt hat, ob wir ihm das nun bewusst oder unbewusst beigebracht haben. Leinen wir den Hund beim Spazierengehen ab, während er sich bereits an gespannter Leine nach vorne lehnt und es kaum erwarten kann, zu seinen Kumpels die am Horizont aufgetaucht sind vorzupreschen, dann wird das Klickgeräusch des Karabiners nach einigen Wiederholungen zum erlernten Signal dies zu tun und das Spiel mit den Kumpels zur Belohnung die dieses Verhalten verstärkt. Wenn man das nicht will, kann man sehr leicht daran arbeiten.

Dableiben bis zur Freigabe – so einfach ist das den Hunden, die den Klicker oder ein anderes Signal das Belohnung ankündigt kennen, beizubringen

Voraussetzung zum Aufbau dieses Verhaltens ist, wie bei den meisten Trainings-Aufgaben, dass Hundehalter und Hund bereits Belohnungssysteme kennen und damit arbeiten. Konkret geht es hier darum, dass der Hund ein Signal kennt, dass ihm seine Belohnung ankündigt. Dies kann der Klicker sein oder ein verlässlich immer gleich klingendes Belohnungsankündigungswort, die Fortgeschrittenen von euch kennen das unter dem Begriff „Sekundärer Verstärker“, oft wird auch der Terminus Marker Wort dafür verwendet. Kennt ihr das noch nicht, besucht bitte unseren Artikel zum Thema „Belohnungsankündigung“, seht euch unsere Videos zu dem Thema an oder besucht das etwas tiefer in diese Materie eindringende Webinar „Belohnungssysteme“.

Bevor wir loslegen, machen wir den noch angeleinten Hund arbeitsbereit, in dem wir kurz das Ritual durchspielen, dass wir vor dem Trainieren immer absolvieren, um die Motivation des Hundes zu erhöhen, uns interessant zu machen und seine Aufmerksamkeit gewinnen. Dann gehen wir einige Schritte, bleiben stehen, greifen zum Karabiner und bevor wir ihn öffnen, geben wir das Signal, dass die Belohnung ankündigt. In der Regel wird der Hund nun in Erwartung seiner Belohnung stehen bleiben, uns ansehen und während er das tut, öffnen wir den Karabiner, greifen in die Tasche, geben ihm seine Belohnung und während er sie nimmt, schicken wir ihm mit einem Handsignal nach vor, der Hund wird darauf hin mit hoher Wahrscheinlichkeit loslaufen.

Hat das während der kommenden Spaziergänge einige Male geklappt, ergänzen wir den Ablauf, indem wir, kurz bevor wir ihn losschicken, ein Signal zur „Freigabe“ einführen, einfach zu merken, weil in diesem Kontext recht logisch ist zB das Signal „Frei“ und danach die Handbewegung nach vor machen, durch die er sich die letzte Male von uns lösen konnte.

Bei dem nächsten Spaziergang können wir nun beginnen, das Belohnungssignal weiter nach hinten zu schieben, aber bitte in kleinen Schritten. Wir gehen also einige Schritte an der Leine, bleiben stehen, und nun sagen wir das Belohnungssignal zeitgleich mit dem Öffnen des Karabiners. Der restliche Ablauf bleibt gleich. Damit der Ablauf für den Hund spannend bleibt und wir nicht zu vorhersehbar werden, zögern wir nun die Freigabe weiter nach hinten. Indem wir während der Hund seine Belohnung nimmt nicht immer sofort „Frei“ sagen, sondern ab und zu, BEVOR er losläuft, noch einmal das Wort für die Belohnungsankündigung sagen, ihm die 2. Belohnung geben und dann „Frei“ sagen.

Klappt das nun auch schon sehr gut, dann sagen wir das Wort für die Belohnungsankündigung erst kurz NACH dem wir den Karabiner geöffnet haben. Mit diesen Zwischenschritten kann man nun variieren, die Zeit bis zur Belohnung nach hinten verschieben und auch die Zeit bis zur Freigabe hinauszögern.

Das finale Verhalten sieht dann so aus, dass man mit dem Hund angeleint gehen kann, stehen bleibt, ihn ableint und er danach weiterhin aufmerksam bei einem bleibt, egal ob man steht oder geht und erst beim Signal „frei“, oder wie auch immer ihr es genannt habt, losstürmt.

Bei Fragen stehen euch unsere weiterführenden Inhalte zu diesem Thema zur Verfügung, gerne könnt ihr uns auch bei uns melden, telefonisch, via Mail oder unseren Social Media Auftritten. Mitglieder können sich auch jederzeit zu unseren offenen Gruppentrainings eintragen. Mehr dazu auf der Seite „Mitglieder Service“.

Hoffentlich konnten wir dir weiterhelfen, wenn nicht, dann trete mit uns in Verbindung und wir helfen dir gerne persönlich:

Jetzt bei unserem Newsletter anmelden und gratis Webinar sichern

Wir senden keinen Spam!

Erfahre mehr in unserer Datenschutzerklärung

Hier findest du eine Übersicht weiterer Beiträge

Nach oben